Die Anfänge und Entstehung des Judo-Wettkampfsports

Was ist Judo?

Der japanische Ausdruck „Judo“ bedeutet „sanfter/flexibler Weg“. Judo ist eine populäre und geschätzte japanische Kampfkunst, die sich weltweit verbreitet hat und zu einer olympischen Disziplin wurde. Das Hauptziel der Kampfkunst ist es, einen Gegner auf dem Boden festzuhalten oder zur Aufgabe zu zwingen. Hierzu werden Würge- oder Haltegriffe anwendet. Judo wehrt mit seinen Techniken Schläge, Stöße und Waffenangriffe ab und versucht, den Gegner mit Würfen auszuschalten. Die drei Haupttechniken des Judo sind Wurftechniken oder Nage-Waza, Haltegriffe oder Katame-Waza und Schlagtechniken oder Atemi-Waza. Judo ist der Vorläufer einiger moderner Kampfkünste wie Sambo und Brasilianischem Jiu-Jitsu.

Geschichte und Erfindung des Judo

Die Kampfkünste sind seit den Samurais (12. bis 19. Jahrhundert) ein fester Teil der japanischen Geschichte. Dies war eine Ära, in der verschiedene Kampfkünste und Kampftechniken in ganz Asien entwickelt wurden. Mit dem Sturz der Samurais im Jahr 1868 und der Wiederherstellung der imperialen Herrschaft in Japan begannen die Kampfkünste jedoch an Popularität zu verlieren. Dr. Kanō Jigorō, der Begründer des Judo, trug dazu bei, die Kampfkunst auch in die heutige Zeit zu retten und zu verbreiten.

Der Vater des Judo

Kanō Jigorō wurde 1860 als dritter Sohn einer wohlhabenden Familie geboren. Zu den frühen Erziehern des jungen Kanō gehörten die neokonfuzianischen Gelehrten Yamamoto Chikuun und Akita Shusetsu. Zu dieser Zeit war er nur 1,57 m groß und wog 41 kg. Er wurde von Jugendlichen schikaniert und entschied sich daher, Jiujitsu, die Kampfkunst der Samurai, zu erlernen. Er begann unter Yōsuke Fukuda, einem Jiujitsu-Meister, zu trainieren. Im Alter von 21 Jahren startete er ein eigenes Dojo (Kampfschule), um eine neue Kampfkunst namens Judo zu unterrichten. Judo war eine Mischung aus Techniken mehrerer bekannter Jiujitsu-Stile. Dies wird als die Geburt des Judo angesehen. Im späten neunzehnten Jahrhundert reiste Kano nach Europa, um Judo außerhalb Japans zu verbreiten. Kanōs Philosophie war: die Entwicklung von Körper und Geist in gleichem Verhältnis, die Stärkung von Patriotismus und Loyalität – insbesondere gegenüber dem Kaiser, moralisch-ethische Grundsätze und die Verbesserung körperlicher Stärke und Ausdauer. Ab 1909 vertrat er Japan beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC).